Aktuelles - Termine 2023

Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.11.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Heike Fiedler (Genf)
Nietzsche in Venedig – langues de meehr
Als intermedial schreibende Dichterin wurde ich im Sommer 2023 im Rahmen der Nietzsche-Werkstatt nach Sils Maria eingeladen, um eine Perfomance zum Thema Nietzsche und Venedig zu realisieren. Meine Recherchen führten mich hin in diese Stadt, in meinem Notizbuch Nietzsches Gedicht «Venedig», sowie Angaben zu den Orten seiner verschiedenen Aufenthalte.
Die Ton- und Bildaufnahmen, die ich in Venedig realisiert habe, sind heute Bestandteil der Performance Nietzsche in Venedig_langues de meehr, die natürlich auch poetische Texte von Nietzsche enthält, sowie ein cut-up aus Fragmenten seiner Korrespondenzen, in denen er Venedig thematisiert.
Der im Titel der Performance enthaltene Zusatz langues de meehr verweist auf meinen 2009 in der Reihe «editions spoken skript» erschienen Gedichtband. Damit stelle ich eine Brücke zwischen meinen Gedichten und einigen Aspekten der Philosophie und der Lyrik Nietzsches her. Vom Nihilismus hin zu meinem Gedicht «alles nichts», von den Worten «An der Brücke jüngst stand ich…» hin zu «bridge», von «Nach neuen Meeren» hin zu «langues de meehr»
Es ist eine grosse Freude, die audio-visuelle Performance Nietzsche in Venedig_langues de meehr in München aufführen zu können und damit u.a. auch die Texte «Nur Narr! Nur Dichter!» oder «Klage der Ariadne» über meine Stimme zu vertonen.
Damit wird Nietzsche auch hier in die Künste der Gegenwart übersetzt. Hinübergesetzt.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Einladung: Vortrag
für Freitag, den 03.11.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Virginie Séguin (Montreal)
Werner-Ross-Stipendiatin 2019
Eine symbolische Analyse des Gemäldes Silser See, Engadin von Gabriele Münter
Silser See, Engadin (1927) ist ein Landschaftsbild, das zu den am wenigsten bekannten Werken der Deutschen expressionistischen Künstlerin Gabriele Münter gehört. Die Marginalisierung dieses Gemäldes in ihrem Werkkorpus kann erklärt werden einerseits durch die Tatsache, dass es immer im kleinen Kreis privater Sammler verblieb, andererseits dadurch, dass das Bild Silser See, Engadin in eine weniger produktive Phase von Münters Schaffen gehört, die bis heute wenig Interesse seitens der Kunsthistoriker erfahren konnte. Diese Phase entspricht dem Zeitfenster 1920-1930, eine Dekade, in der Münters Inspiration in significantem Ausmaß schwand durch eine tiefe persönliche und künstlerische Krise. Diese Krise war vornehmlich bedingt durch das Ende von Münters Beziehung zum russischen Maler Wassily Kandinsky, die auf den Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 folgte. Zusätzlich zum Ende dieser Beziehung hatte der Ausbruch des ersten Weltkrieges auch die Auflösung des Blauen Reiters bedingt, jener Künstlervereinigung, in welcher Münter aktiv gewesen war.
Der Beginn einer Münter-Renaissance wird im Allgemeinen ihrer Begegnung mit dem Kunsthistoriker Johannes Eichner Ende 1927 zugeschrieben (der ab 1928 ihr neuer Lebenspartner werden sollte), oder aber auch ihrem einjährigen Aufenthalt in Paris 1929-1930. Während zutreffend ist, dass diese zwei Ereignisse eine Schlüsselrolle spielten für den neuen künstlerischen und persönlichen Impetus, den Münter in den späten 20er Jahren erlebte, werde ich in meinem Vortrag argumentieren, dass es Münters Aufenthalt in Sils Maria im August 1927 war, der den Beginn dieser ihrer Renaissance markiert. Es ist dies der Ort, der sie zu ihrem Gemälde Silser See, Engadin inspirierte, und der bekannt war als jener Ort, in dem Friedrich Nietzsche die Eingebung zu seinem Also sprach Zarathustra erfuhr.
Um dies zu belegen werde ich die unterschiedlichen Symbole analysieren, welche im Bild Silser See, Engadin enthalten sind, und aufzeigen, wie Münter die Bestandteile der Landschaft von Sils Maria verwandelte, um ihre eigene Wiedergeburt nach einer langen Krisenperiode auszudrücken. Wie wir dabei sehen werden, werden Nietzsches Schriften und das, was er für Münter darstellte – Nietzsches Philosophie entwickelte einen große Einfluß auf die Gruppe des Blauen Reiters – dabei helfen, die Bedeutung von Silser See, Engadin zu verstehen.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten werden unter dem Titel:
A symbolic analysis of the painting Silser See, Engadin by Gabriele Münter
Übersetzungshilfe kann bei Bedarf in der anschließenden Diskussion erfolgen.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Einladung: Vortrag
für Montag, den 17.07.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Hansdieter Erbsmehl (Berlin)
„Nietzsche hat alles von mir geklaut“.
Friedrich Nietzsche in der Popkultur und Massenkunst
Nietzsches Philosophie und seine Lebensgeschichte haben in der Populärkultur eine eigene Dynamik entfaltet. Unabhängig von den akademischen Diskursen äußert sich diese massentaugliche Rezeption in einer Mischung aus kruden Slogans, subtiler Zivilisationskritik und allegorischem Spektakel. Mit dem Internet hat sich der „Infekt Nietzsche“ um ein Vielfaches potenziert.
Nietzsches Aneignungen erscheinen zuweilen banal, frivol, ja vulgär, doch sie sind häufig getragen von der verehrenden Anerkennung des akademischen Außenseiters und opponierenden Kritikers der Moral.
Im Mittelpunkt der live kommentierten audiovisuellen Präsentation stehen Vertonungen von Texten und Gedichten Friedrich Nietzsches sowie verehrende musikalische Zueignungen, beginnend mit Jim Morrisons „Ode to Friedrich Nietzsche“ von 1968. Begleitende Videoschnipsel mit animierten Nietzsche-Cartoons, theatralen Spielszenen und post-dadaistischen Performances versprechen einen ebenso kurzweilig-vergnüglichen wie nachdenklich stimmenden Abend.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 26.06.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Beatrix Himmelmann (Tromsö)
Nietzsche über den Willen zur Macht und die Liebe als Lebensprinzipien
Der Gedanke des Willens zur Macht spielt bis in Nietzsches letzte Texte hinein eine hervorgehobene Rolle. Den Willen zur Macht als Lebensprinzip anzuerkennen, stellt Nietzsche zufolge vor die Aufgabe, den Menschen von einem idealistisch verfälschten Selbstverständnis zu befreien. Es gelte, „den Menschen […] zurückzuübersetzen in die Natur“ und den „schreckliche[n] Grundtext homo natura“ wieder lesbar zu machen (JGB 230).
In einigen späten Texten jedoch experimentiert Nietzsche mit Entwürfen zu einer Lebenshaltung, die den Willen zur Macht unterläuft. Er veranschaulicht und analysiert sie anhand des „psychologischen Typus“ des Jesus von Nazareth. Sie gründe auf der „Liebe – ohne Abzug und Ausschluss, ohne Distanz“. Der „Gegensatz zu allem Ringen, zu allem Sich-in Kampf-fühlen“, wie sie das Leben nach dem Willen zur Macht auszeichnen, sei in Jesus zum „Instinkt“ geworden (AC 29).
Nietzsches Antichrist tastet und schreibt sich an diesen Jesus von Nazareth heran; durch die Übermalungen seiner Gestalt im Zuge einer mit Paulus einsetzenden langen und verfehlten Deutungsgeschichte hindurch sucht er die Konturen einer neuen Lebensmöglichkeit freizulegen. Eine Einstellung zu sich selbst und zur Welt, die keinen Widerstand, keine Abgrenzung oder Distanz kennt und sich nicht einmal mehr formuliert, sondern sich in der „Praktik des Lebens“ zeigt, erscheint schließlich „als einzige, als letzte Lebens-Möglichkeit“ (AC 30, 33).
Was aber ist mit einer solchen neuen Unmittelbarkeit der Liebe, wie sie Nietzsche in Aufnahme frühromantischer Denkfiguren vor Augen führt, gewonnen? Wäre mit ihr eine Rückübersetzung des Menschen in die Natur geleistet? Anders gesagt: Können und sollen wir den Weg, der vom Kindheitsparadies vor dem Sündenfall über die Unschuld eines durch den Willen zur Macht geordneten Lebens zu den Postulaten der Freiheit, des Rechts und der Moral führte, gleichsam durch alle Stufen des Geistes hindurch zurückgehen, um „zuletzt unter den Menschen und mit sich wie in der Natur, ohne Lob, Vorwürfe, Ereiferung“ zu leben? (MA I 34)
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
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Einladung: Vortrag
für Montag, den 22.05.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
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Dr. Frank Bestebreurtje (Basel)
"Vielleicht in sehr verschiedenen Welten, so gleich auch die Stimmung schien."
Die Freundschaft zwischen Erwin Rohde und Friedrich Nietzsche im Spiegel ihrer Korrespondenz
Der kürzlich erschienene 4. Band von Erwin Rohdes „Briefe aus dem Nachlass“ (Olms-Verlag 2022) bietet Gelegenheit, die enge Freundschaft zwischen Nietzsche und Rohde näher zu beleuchten. Wie hat ihre Beziehung Nietzsches Auffassung und Ideal von Freundschaft und Liebe mitgeprägt? Wie hat sich ihre „Harmonie in den Grundstimmungen des Denkens und Seins“, wie es Rohde 1867 in seinem ersten Brief an Nietzsche formulierte, bis zur Entfremdung in den 1880er Jahren entwickeln können? Nach einer Einführung in Leben und Werk Rohdes und in die Publikationsgeschichte ihrer Korrespondenz, werden ausgewählte Briefstellen vorgetragen, um anhand ihrer eigenen Worte diese Entwicklung nachzuvollziehen, die in der Nietzsche-Forschung noch als „ungelöstes Rätsel“ gilt.
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Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
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Einladung: Vortrag
für Montag, den 24.04.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Hans Rüdiger Schwab (Münster)
Ausgriffe nach "Draußen".
Lou Andreas-Salomés vielschichtige Deutung des "Liebesproblems"
Wenn Lou Andreas-Salomé über die Liebe schreibt (was in ihrem Werk oft geschieht), geraten damit höchst unterschiedliche Bezüge in den Blick. Grundsätzlich äußert sich in der Liebe für sie stets eine Bewegung des Menschen nach "Draußen", auf etwas hin, das er selbst nicht ist und mit dem er eins werden möchte. Eine andere Person sowohl als auch die Natur oder der gesamte Kosmos können hier das Ziel sein. Der gemeinsame Zug besteht jeweils darin, dass es sich um einen Prozess handelt, der Fremdes, ebenso Lockendes wie Begehrtes, in das eigene Innere holt, auch wenn derlei (besonders im ersten Falle) nicht ohne Verwerfungen abgehen mag. Mit zahlreichen Zwischenschattierungen kreuzen sich Gläubigkeit und Wissenschaft, Biologie, Geschlecht und Mystik in dieser Urkraft des Lebens, die es zugleich zu transzendieren vermag. Der Vortrag beleuchtet diese Denkbewegung einer der klügsten Vertreter der kulturellen Moderne vom frühen Roman, der ihre Begegnung mit Nietzsche spiegelt ("Im Kampf um Gott") über umfangreiche Essays wie "Gedanken über das Liebesproblem" oder "Die Erotik" bis hin zu Verstehensrahmen aus Sicht der Psychoanalytikerin, zu der sie (als eigenständige Schülerin Freuds) schließlich wurde.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
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Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.03.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
PD Dr. Peter Villwock (Sils Maria)
Nietzsche komponiert:
Menschliches, Allzumenschliches als offenes Kunstwerk
"Sie hätte singen sollen, diese "neue Seele" - und nicht reden!" schreibt Nietzsche im Rückblick auf sein erstes großes Werk Die Geburt der Tragödie - "ich hätte es vielleicht gekonnt!" Seine musikalischen Werke werden allerdings bis heute meist wenig geschätzt, und auch dem Schriftsteller Nietzsche wurde teilweise ein "singulärer Mangel an architektonischem Talent" (Danto) attestiert. Der Vortrag untersucht, wie es mit Nietzsche als Komponist und Architekt seiner Werke steht - am Beispiel seines umfangreichsten Buches, das ihn auch bei weitem am längsten beschäftigte: Menschliches, Allzumenschliches. Im konkreten Nachvollzug seiner Arbeit am Werk wird sich zeigen, was er literarisch gewollt und gekonnt, wie er seine "Philosophie als die größte Musik" (Plato) komponiert hat.
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Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.02.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Na Schädlich (Halle)
Zarathustras Liebe. Perspektiven aus dem vierten Teil des ›Also sprach Zarathustra‹
Nietzsche, der genauso feinsinnige wie ungehemmte Schriftsteller, bettet das Motiv der Liebe seines Zarathustras in der Erzählung Also sprach Zarathustra so ein, als sollte diese Liebe für den Leser ein einziges Fangnetz, gestrickt aus verschiedensten dramatischen Szenen und ideengeschichtlichen Bezügen, sein. Demgegenüber kann man aber auch mit der Erzählung gehen, um die schrittweise Problematisierung der Liebe Zarathustras aus der Innensicht zu verfolgen. Handelt es im ersten Teil der Erzählung um die Einschränkung der »Liebe zum Menschen« zur Liebe des Lehrers zu Schülern, so im zweiten Teil um Zarathustras Selbstliebe und im dritten Teil um die Liebe als amor fati. Tatsächlich treffen die beiden Linien der Lektüre im vierten Teil zusammen und binden den Ariadne-Faden: In der komödiantischen Auseinandersetzung mit den höheren Menschen erneuert sich die Liebe Zarathustras in einer Gestalt, die verspricht, gänzlich über die christliche Mitleidsmoral hinauszuführen.
Der Vortrag rückt den vierten Teil des Zarathustra in sein Zentrum, um die Befreiungsgeschichte, die Nietzsche erzählt, ›von hinten her‹ sichtbar zu machen.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Einladung: Buchvorstellung
für Montag, den 23.01.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Harald Seubert (Basel) und Andreas Mascha (München)
Integrale Anthropologie – Neue Horizonte
Bereits 1928 hat Max Scheler in der Vorrede zu seinem Werk „Die Stellung des Menschen im Kosmos“ auf den neuen anthropologischen Horizont und eine neue Form des Selbstbewusstseins und der Selbstanschauung des Menschen hingewiesen.
An diesen Horizont hat auch Karel Mácha mit seinen Beiträgen zu einer Integralen Anthropologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder angeschlossen. In der neuen Publikation „Integrale Anthropologie – Band 1: Grundlagen“ werden diese Impulse aufgenommen und auch interkulturell erweitert – mit einem besonderen Fokus auf den Integralen Yoga von Sri Aurobindo. Die Herausgeber dieses Bandes, Andreas Mascha und Prof. Dr. Harald Seubert, werden diesen Horizonteröffnungen an diesem Abend nachgehen. Weitere Infos zur Publikation unter: www.integraleanthropologie.de
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Aktuelles - Termine 2022

Einladung: Lesungs-und Vortragsabend
für Montag, den 28.11.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Beate Himmelstoß M.A. und Dr. Robert J. Kozljanič
Helene Stöckers Lebens-Liebes-Kunst
Die Vortragsreihe "Väter und Mütter, Töchter und Söhne der Lebensphilosophie", die das Nietzsche-Forum München e. V. in den Jahren 2016 und 2017 veranstaltete, ist 2019 im Rahmen des "IX. Jahrbuchs für Lebensphilosophie" publiziert worden. Robert J. Kozljanic, der Herausgeber dieses Jahrbuchs, wird im Rahmen eines Lesungs- und Vortragsabends ein zentrales Thema herausgreifen und zur Diskussion stellen: die Lebens-Liebes-Kunst. Im Vordergrund steht dabei die Linksnietzscheanerin Helene Stöcker, die sich aber ihrerseits auf Bettina von Arnim und Malwida von Meysenbug bezieht – und von dort her eine feministische Lektüre Nietzsches anbietet. Diese feministische Interpretation Nietzsches steuert auf eine entscheidende Schlüsselfrage zu. Es ist die Frage nach einer Lebens-Liebes-Kunst. Hier gilt es weiter zu fragen: Wie können wir das zentrale Thema der Lebens-Liebes-Kunst nietzscheanisch in die Zukunft führen? Vermittels einiger Schlüsseltexte von Helene Stöcker (die von Beate Himmelstoß vorgelesen werden) werden wir uns gemeinsam dieser Frage nähern.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Einladung: Lektüresalon
für Dienstag, den 8.11.2022
um 19.15 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Lektüresalon im Nietzsche-Forum München e. V.
mit Aufnahmen einer Vorlesungsreihe von Prof. Dr. Dr. Eberhardt Simons, gehalten in den 90er Jahren an der Ludwig-Maximilians-Universität, München unter dem Titel
"Philosophie-Vernunft-Geschlecht.
Zu einer kosmopolitischen Geschlechterverständigung"
Die Lektüresalons finden im Herbst 2022 am 18. und 25. Oktober sowie am 8. November jeweils um 19:15 statt.
Thomas Pulte, München, zur Vorlesungsreihe:
Da nicht von einem Ziel-Vollautomatismus der evolutionären Entwicklung hin zum menschlichen Wohlergehen ausgegangen werden kann, bedarf es hinsichtlich eines aber auch nicht auszuschließenden Kulturfortschritts des Angebotes einer „höheren“ Vernunft. Ohne diese ist „Wohlergehen“ in der Vieldimensionalität seiner Bedeutung überhaupt nicht adäquat zu fassen. Friedrich Nietzsche vertrat dahingehend einen, für westlich-rationales Denken, avantgardistischen Ansatz: „…unser Leib ist ja nur ein Gesellschaftsbau vieler Seelen“ (Nietzsche, KSA 5, S. 33, München 1999). Ihm kam es bereits sehr auf den bis dato eindimensionalen Subjektbegriff an, mit dem ein „Ich“ zu erschliessen gesucht wird. Der Münchner Philosoph Prof. Dr. Eberhard Simons führt Nietzsches Überlegungen weiter. Zeugen und Empfangen muss nicht auf einen Nenner gebracht werden. Die Wahrnehmung bspw. des Weiblichen leitet sich nicht aus dem Männlichen, sondern als sich selbst wahrnehmende Ewiglichkeit des Weiblichen ab. Verschiedene Eroi haben verschiedene Logoi. Die Einheit eines Paares bspw. Ist eine Einheit jenseits der Identität eines Objektes. Das göttlich schöne Selbst kann jedoch nur dann offenbar werden, wenn Entmischung, statt bloßer Unterscheidung, Läuterung der Vermischung-, Verquickung, Verstrickung von Leben und Sterben stattfindet. Wahn darf schiedlich gemacht werden, damit er nicht weiterhin zu einem begehrungslosem Begehren und einer begehrten Begehrungslosigkeit (ver)führt. Erscheinungen wie eine „schöpferische Offenbarungslust“ und „ein Ergriffenwerden aus der künstlerischen Lust“ lassen sich von daher mit den bisherigen Kategorien anerkannter wissenschaftlicher Rationalität nicht erschließend erfassen (Die soeben erfolgte Nobelpreisvergabe in Physik für Quanten-Verschränkungen läßt darauf hoffen, dass auch die Geisteswissenschaften gegenüber gattungsgeschichtlich-neuronalen Verschränkungen durchlässiger werden). E. Simons erschloss avangardistisch Berührungszusammenhänge, um genealogische Schatten überhaupt erst einmal wahrnehmen- und somit potentiell von sich selbst abziehen zu können. In diesem Therapieangebot wird ex Arches (aus dem Anfang) Unsterblichkeit erinnert, denn das Leben kann das Sterben unmöglich annehmen. Von daher liegt die 1. Aufgabe einer kosmopolitischen Therapeia nach E. Simons im Heilen des Begehrens per se. Anstelle einer vermeintlichen Bedürfnisbefriedigung innerhalb einer kastrierten Ewigkeit (im Sinne eines Aufdauerstellens), darf es zum Vergegenwärtigen von Erfüllungszeit, Zeitigungszeit und diskontinuierlicher Zeit kommen. So könnten Fehlschlüsse, Zirkelschlüsse und Trugschlüsse im Geistesblitz auf den Kurzschluss der Verhältnisse zum Aufschluss gebracht werden.
Im Rahmen eines gemeinsamen Anhörens ausgewählter, aufgenommener Vorlesungen von Eberhard Simons bieten die Abende die Möglichkeit, das Gehörte gemeinsam zu diskutieren.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Eintritt frei, freiwillige Spende willkommen
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 31.10.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Barbara Naumann (Zürich)
„Allzu“. Nietzsches Modell der Überschreitung in Menschliches Allzumenschliches
Schon der Titel von Nietzsches Aphorismenwerk „Menschliches Allzumenschliches“ weist auf grundsätzliche Befragung und zugleich auf Überschreitung des Menschlichen hin. Die Aphorismen geben sich als ein Werk der Verabschiedung, des Übergangs, der Suche und Neuorientierung zu erkennen. Dabei ist das Präfix „Allzu“ nicht nur Indikator grundsätzlicher Zweifel Nietzsches an überkommenen Einschätzungen und Begründungen des Menschlichen, sondern formuliert auch seine Einsicht in die Unwägbarkeit und Unabschließbarkeit des Prozesses menschlicher Selbstverortung.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Donnerstag, den 21.07.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Werner Stegmaier (Greifswald)
Liebe als Argument
Nietzsche hat vieles über die Liebe gesagt und seinen Zarathustra sagen lassen. Seine eigenen Erfahrungen mit ihr scheinen eher entmutigend gewesen zu sein. Er schließt sein Werk damit, dass „Überreiche“ wohl geachtet und bewundert, aber kaum geliebt werden. Auch darin ist sein „Schrei Liebe“ noch hörbar. Beim Denker Nietzsche wird aus ihm ein philosophisches Argument. Es führt zu den Lehren der „grossen Liebe“ und des amor fati – und deren Paradoxien.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Einladung: Vortrag
für Montag, den 18.07.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Mike Rottmann (Halle)
Werner-Ross-Stipendiat 2020
Mustergelehrter, Plagiator oder 'Freigeist'?
Nietzsche Lese- und Exzerpierpraktiken in der Diskussion
Bereits um 1900 lassen sich erste Kontroversen über die Bedeutung und Interpretation von Nietzsches Lese- und Exzerpierpraxis beobachten: Während Heinrich Köselitz feststellte, dass Nietzsche „aus allen ihm lieben Büchern in seine Hefte excerpirt“ habe und die Rekonstruktion von Lektüren bedeutungsvoll seien, beschied etwa Cosima Wagner Nietzsche einen Hang zum Plagiieren. Seither sind Forscherinnen und Forscher der Frage nachgegangen, was Nietzsche wie gelesen hat, welches ‚fremde Wissen‘ oder Sprachformen er in seine eigenen Texte integriert hat. Im Rahmen des Vortrags werden ausgewählte Lektüren Nietzsches vorgestellt und kontroverse Bewertung jener Prozesse aus Aneignung und Verarbeitung vorgestellt.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Einladung: Lektüresalon
für Dienstag, den 19.07.2022
um 19.15 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Lektüresalon im Nietzsche-Forum München e. V.
mit Aufnahmen einer Vorlesungsreihe von Prof. Dr. Dr. Eberhardt Simons, gehalten im Sommersemester 1996 an der Ludwig-Maximilians-Universität, München unter dem Titel
"Philosophie-Vernunft-Geschlecht.
Zu einer kosmopolitischen Geschlechterverständigung"
Die Lektüresalons finden an jedem Dienstag vom 5. April bis 31. Mai 2022 sowie am 21. und 28. Juni und 12. und 19. Juli jeweils um 19:15 statt.
Thomas Pulte, München, zur Vorlesungsreihe:
Die genaueren Lebensverhältnisse, nahm Eberhard Simons zukunftsweisend in seiner im Sommersemester 1996 an der LMU gehaltene Vorlesung: „Philosophie-Vernunft-Geschlecht“ unter die Lupe. Er erschloss gattungsgeschichtliche, wie begattungsgeschichtliche Leidproduzenten wie „Liebesverunmöglichung“, „Lebendigkeitsabtötungsverordnungen“, „Väterlosigkeitsrachesucht“, „Süchtiges Bewußtsein“. Sie kommen bspw. als die innersten Verhältnisse von Schein-Patriarchalität bei unterschwelliger Matriachalität zur Sprache. Einer der dominanten Grundpfeiler Europas, das Christentum, hat als kulturelle Evolution nicht nur die Sexualität in der weiblichen Gestalt verteufelt, sondern, wie wir sehen werden, bereits falsche Vorstellungen dessen, was z.B. als gute Patriachalität erst noch zu erschliessen wäre, in seinen Stammväter-Geschichten aus dem Alt-Testamentarischen übernommen. Hierbei geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um das Ergründen des Wesens der Sache. Zunächst wird erschlossen, welche Ungerechtigkeits und Leidproduzenten außer Acht geraten sind, um daran anknüpfend eine Polis zu bedenken, die als „Kosmos“ und Erscheinung von „Welt“, im emphatischen Sinne, nicht global, sondern als neueuropäisch-geschlechterverständigte Polis denkbar wird. Diese Polis wäre auch in der Lage Konflikte in neuen Kategorien von politischen Befreundungsverhältnissen zu denken. Die Aktualität der Thematik zeigt sich gerade im kriegerischen Zugriff Russlands auf die Ukraine und den die russische Politik unterstützenden, so genannten Moskauer Patriarchen Kirill I. Als amtierender Präsident der „Eberhard-Simons-Gesellschaft für Europäische Philosophie“ freue ich mich hinsichtlich dieses Projektes auf eine fruchtbare Kooperation mit dem Nietzsche-Forum-München und seiner Präsidentin Frau Dr. Elke Wachendorff.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Eintritt frei, freiwillige Spende willkommen
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.06.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing (Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Rüdiger Görner (London)
„Humanität als Sebstüberwindung“ -
Oder: Der Denker als Umwerter
In der Idee und denkerischen Praxis des Umwertens sah Nietzsche spätestens seit seinem selbsterklärten Hauptwerk Also sprach Zarathustra die eigentliche philosophische Herausforderung. Zum 'Umwerten' gehörte auch die Selbstüberwindung des Menschen, die Nietzsche durch seine Denkfigur Zarathustra forderte. Dieser Vortrag versucht, das Denken Nietzsches als einen Umwertungsvorgang zu deuten, durch den er sich ein gewandeltes Verständnis von Humanität erarbeitete.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 30.05.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing (Kontakt +49 176 41754062).
Beate Himmelstoß (Pöcking)
Die Zähmung des Eros durch Sublimation -
zur Balance des Apollinischen und des Dionysischen
Die Philosophie hat von jeher die Sublimation des Eros ins Geistige empfohlen. Wie steht es damit bei so einem leidenschaftlichen Denker wie Nietzsche, der ausdrücklich die "Vernunft des Leibes" rehabilitieren will? Im Nachklang zu dem Vortrag von Prof. Dr. Renate Reschke über Nietzsches Schwierigkeiten mit dem Gott Eros gehen wir anhand von Textbeispielen von Platon bis Andreas Weber dem europäischen Umgang mit der dionysischen Triebkraft nach und diskutieren Nietzsches Projekt einer Philosophie der Liebe und Freundschaft.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 25.04.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing (Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Iso Camartin (Zürich)
Freundschaft -
Die Beziehungsgarantie zwischen Individuen zugunsten des Gemeinwohls
Spätestens seit der griechischen Antike weiss man, dass Freundschaft sowohl im privaten wie im gesellschaftlichen Leben von glücksspendender wie von stabilisierender und friedensfördernder Bedeutung ist. Nach der Renaissance und der Neuzeit wächst das sich frei und unabhängig wähnende Individuum heran, damit aber auch die Frage: «Braucht man Freunde, und wenn ja: welche?» Für Freidenker der Sonderklasse wie Nietzsche wurde diese Frage eine existentielle.
Der Vortrag versucht, den Zusammenhang zwischen «Freundschaft und Einsamkeit», wie er sich in Nietzsches Zeit stellte und auch in unserer Zeit immer noch stellt, etwas aufzuhellen.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 28.03.2022
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing (Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Renate Reschke (Berlin)
Des Sophokles schlechte Stunde ...?
Warum Nietzsche Eros anders sieht
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Der Titel des Vortrages bezieht sich auf eine Nachlasssentenz Nietzsches im gedanklichen Umfeld der Entstehung der Fröhlichen Wissenschaft, notiert im Herbst 1881 (NL 14[24], KSA 9, 631). Anders als im dortigen Aph. 14 Was Alles Liebe genannt wird, attackiert Nietzsche hier den an sich hochgeschätzten attischen Tragiker wegen einer überlieferten Äußerung, er schätze sich glücklich, mit zunehmendem Alter aus der Umklammerung dieses ‚wütendem Dämons‘ in immer größerem Maße befreit zu sein und unterstellt ihm ein zutiefst problematisches Verhältnis zu einem der wesentlichsten Götter, den die antike Kultur hervorgebracht habe. In dieser Kontraposition zu Sophokles, dessen Antigone ruft er später als Kronzeugin (nicht ohne Hölderlin) auf, steckt ein weitreichendes Eros-Bild, das alle seine Facetten in mythologischer, philosophischer, moral- und christentumskritischer wie in ästhetisch-kulturkritischer Dimension einschließt. Von den frühen Eros-Überlegungen 1864 in Auseinandersetzung mit Platons Gastmahl über den kurzen, aber aussageintensiven Auftritt Cupidos im Zarathustra bis zur Anschuldigung an das Christentum, dem Gott des Lebens Gift gegeben zu haben und er daran zum ‚Laster‘ entartet sei (Jenseits von Gut und Böse, Aph. 168) und einer Apotheose des Dionysischen zieht sich der Faden (der Ariadne?), den mächtigen und sinnenfreudigen Gott erneut in alle seine Rechte und in seine Reichweite einzusetzen: Nietzsches Votum für eine Eros-Kultur, an der sich der Mensch immer neu abarbeiten und widersprüchlich selbst bestimmen muss.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Buchvorstellung
Philosophieren mit Nietzsche in Zeiten der Pandemie
Die Ausschreibung des Nietzsche-Forum-München e.V.
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mit 23 Texten und 22 Zeichnungen
zu diesem aktuellen Thema.
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Inhalt und Buchcover finden Sie auf der Seite → Publikationen
Für das Jahr 2021 hatten wir den Umständen entsprechend im Nietzsche-Forum-München e.V. ein neues Projektthema gewählt, das uns über das Jahr begleiten sollte:
Seuchen, Krisen und Umbrüche in Philosophie und Literatur
Die geplanten Vorträge konnten dann aber nicht stattfinden; in den Restriktionen der Covid-19-Pandemie und im Lockdown waren die Türen der Seidlvilla verschlossen, und Veranstaltungen untersagt. Denn Kultur wurde ja bekanntlich als „nicht systemrelevant“ eingestuft. Dass das System, um dessen Relevanz es da gehen soll, selbst ein reines Kulturprodukt darstellt, schien unbekannt zu sein.
Aus dieser Situation entstand also im Nietzsche-Forum-München e.V. die Idee, dem Thema auf eine andere Weise nachzugehen, und über unsere homepage und unseren newsletter alle Interessierten einzuladen, unter einer neuen Überschrift selber aktiv zu werden: zu lesen, zu philosophieren, zu schreiben; zu dichten, zu zeichnen, zu komponieren, zu singen … zu tanzen. → Themenschwerpunkt 2021
Bedingung war hierbei im Wesentlichen die Beschränkung auf eine Anzahl von ca. 10.000 Zeichen.
Eine Auswahl von dreiundzwanzig sehr unterschiedlichen Einsendungen können wir nun präsentieren zur Lektüre und weiteren Anregung für alle Leser unter dem Titel
Philosophieren mit Nietzsche in Zeiten der Pandemie
Dem Buch sind eingefügt 22 Tusche-Federzeichnungen von Christina Barbara Kiehs-Glos zu ausgewählten kurzen Nietzsche-Zitaten.
Das Buch sollte in einer Abendveranstaltung vorgestellt werden am 29. November in der Seidlvilla in München. Viele der teilnehmenden Autoren hatten sich angemeldet. Doch dann kamen die neuen Bestimmungen, 3G, dann 3G, dann 2G+, und neue Virenvarianten flogen aus Südafrika in München ein.
So erreichten uns Abmeldungen nach Abmeldungen, und die Lage scheint nun nicht mehr empfehlenswert für eine solche Veranstaltung zu sein.
So also müssen wir die Buchvorstellung in dieses Format auf unserer homepage beschränken.
Ein Flyer zur Buchbestellung liegt bei zum download.
Über Ihre Bestellung des Buches würden wir uns sehr freuen.
Einladung: Symposion
Das Symposion präsentiert Vorträge, die im vergangenen Jahrwegen der Corona-Krise nicht stattfinden konnten.
für Samstag, den 20.11.2021, 10.00-12.00 Uhr und 15.00-19.00 Uhr
& Sonntag, den 21.11.2021, 10.00-13.00 Uhr
in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
Mühsam-Saal
(Kontakt +49 176 41754062).
Nietzsche und die Bildende Kunst im 20. Jahrhundert
Anmeldung unter: info@nietzsche-forum-muenchen.de oder: 0176 41754062
bitte mit genauer Nennung von Name, Adresse und Personenzahl.
Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass Sie geimpft oder genesen sind (2G-Regel).
Bitte achten Sie auf die geltenden Regeln zu Abstandshaltung und Mund-Nasen-Schutz! Bis zum Platz muss eine FFP2-Maske getragen werden.
Die Anregung zu dieser Veranstaltungsreihe erfolgte aus dem Programm des Jahres 2019: Die Geschichte der Gründung der ersten Nietzsche-Gesellschaft e.V. in München vor 100 Jahren führte uns ins literarische München jener Zeit, zu Thomas Mann, Ernst Bertram, Hugo von Hofmannsthal, wie auch den George-Kreis, zu Rilke, der hier auf Lou Andreas-Salomè traf; zur Stadt der großen Verlage und bedeutenden Antiquare, so der Familie Rosenthal, die inklusive des gesamten Antiquariatsbestandes noch rechtzeitig nach London und Oxford ausreisen konnten, und dessen Münchner Schüler und Nachfahre Albi der Schwiegersohn wurde von Oskar Levy, Übersetzer und Propagierer Nietzschescher Werke in Großbritannien und auch er derzeit Mitglied der Münchener Nietzsche-Gesellschaft.
München im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts: Das war natürlich vor allem auch die Stadt der Künstler und Künstlerinnen, unter dem Druck der zahlreicher privater Kunstschulen und der Gründung des Münchner Künstlerinnenvereins 1882, Vorbotin einer neuen Zeit, die bereits 1884 zur Gründung der sogenannten Damenakademie führte, schließlich ab 1919 – als erste Stadt Deutschlands – auch für Frauen und Ausländer endlich die Tore der Kunstakademie öffnete.
Und München in den Siebziger Jahren: Der Ankauf eines Werkes von Josef Beuys durch das Lenbachhaus ließ die Wogen der Entrüstung ob des Werkes, ob des Preises hochkochen …
Tag 1 | Samstag 20. November | Kurztext |
10.00-11.00 | Barbara Straka, Potsdam Zwischen Authentizität und Fiktion: Friedrich Nietzsche in der Malerei um 1900. Die Bildnisse von Curt Stoeving, Hans Olde, Edvard Munch und Arthur Kampf. |
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11.00-12.00 | Dr. Cathrin Nielsen, Frankfurt Rhythmus bei Klee und Nietzsche. |
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15.00-16.00 | Prof. Dr. Peter André Bloch, Em. Université Mulhouse/ Leiter Nietzsche-Haus Sils-Maria Nietzsches Wege und Umwege zu sich selbst als Künstlerpersönlichkeit, in der Postulierung des Neuen Menschen freien Denkens. |
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16.00-17.00 | Prof. Dr. Peter André Bloch, Em. Université Mulhouse / Leiter Nietzsche-Haus Sils-Maria Nietzsche und „Der Blaue Reiter“: Seine Wirkung auf den Deutschen Expressionismus. |
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18.00-19.00 | Dr. Kirsten Voigt, Karlsruhe „Sei eine Platte von Gold – so werden sich die Dinge auf dir in goldner Schrift einzeichnen.“ – Joseph Beuys und Friedrich Nietzsche. |
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Tag 2 | Sonntag 22. November | Kurztext |
10.00-11.00 | Barbara Straka, Potsdam Friedrich Nietzsche in der zeitgenössischen Kunst: Themen, Positionen, Medien. |
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11.00-12.00 | Dr. Konstanze Caysa, Leipzig Jonathan Meeses Philosophie. Kunst und Philosophie als empraktische Wissensformen. |
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12.00-12.15 | Prof. Dr. Peter André Bloch, Em. Université Mulhouse / Leiter Nietzsche-Haus Sils-Maria Kreative Erfahrungen mit Jonathan Meese im Nietzsche-Haus Sils Maria. |
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12.15-13.00 | Diskussionspanel |
Wegen der Abstandsregeln ist die Hörerzahl begrenzt.
Tagungskarte € 60,00 / € 40,00 für Mitglieder
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

PROGRAMMÄNDERUNG!
Dieser Vortrag musste wegen Corona vom 31.05. auf den 25.10. verschoben und muss nun leider abgesagt werden.
Frau Beate Himmelstoß hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, das Thema aufzugreifen und den Abend mit uns zu gestalten.
Einladung: Vortrag
für Montag, den 25.10.2021
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing (Kontakt +49 176 41754062).
Beate Himmelstoß (Pöcking)
Freiheit und Verzweiflung: Sören Kierkegaards "Krankheit zum Tode" und Nietzsches existenzieller Abgrund
Für Sören Kierkegaard (geb. 1813) gehört die Verzweiflung zur Freiheit und kann erst im Glauben aufgehoben werden. Auch für Friedrich Nietzsche (geb. 1844) ist der Durchgang durch den Abgrund der Verzweiflung Bedingung eines gereiften und selbstbewußten Daseins, jedoch kommt für ihn das Hoffen auf Erlösung durch die göttliche Ewigkeit nicht mehr in Frage. Was für Paralellen zu Nietzsches Denken lassen sich in Kierkegaards Begriff der Verzweiflung finden und was ist das Neue an Nietzsches Ansatz? Anhand einiger Textbausteine aus Kierkegaards "Krankheit zum Tode" und einem Text aus einem anderen Werk Kierkegaards sowie einigen Nietzsche-Zitaten gehen wir in einer hoffentlich lebendigen Diskussion gemeinsam diesen Fragen nach.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Call for Paper: VERLÄNGERT!
bis zum 1. August 2021
Wir haben die Frist für die Einsendung Ihrer Beiträge zum Thema
Philosophieren mit Nietzsche in Zeiten der Pandemie
verlängert! Senden Sie uns Ihren Text bis zum 1. August!
Finden Sie weitere Informationen auf unserer Website und
lesen Sie hier unseren Call for Paper.

Einladung: Sondertermin
für Sonntag, den 4. Juli 2021
um 10.00 Uhr, in der → Seidlvilla, Mühsam-Saal,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Matinee zu Ehren von Prof. Dr. Dr. Karel Mácha zum 90. Geburtstag
PROGRAMM:
10.00 Begrüßung und Ehrung
Dr. Elke Wachendorff, Prof. Dr. Harald Seubert
10.30 Vorträge
Prof. Dr. Dr. Karel Màcha, München
Prinzipien der Integralen Anthropologie. Die philosophischen Grundlagen
Prof. Dr.Harald Seubert, Basel
Ich und Person, Krise und Horizont: Überlegungen zur Integralen Anthropologie heute –
Karel Macha zum 90. Geburtstag
Karel Macha hat in einer Zeit, in der die anthropologische Frage in den Hintergrund trat und sogar gemieden wurde, aus dem Geist sich selbst bestimmender (dissidentischer) Freiheit Fährten einer Integralen Anthropologie gelegt. Der Mensch, so sagt er, „versucht sich mit sich selbst zu identifizieren, indem er sich gegen sich selbst wehrt“. Der Vortrag wird vor den beiden Fokuspunkten Ich / Selbstbewusstsein und Person das Anliegen Machas weiterdenken –in Richtung auf eine, den Impuls Nietzsches einbeziehende Höhen- und Tiefenanthropologie des „Homo humanus“ : ein Horizont, der angesichts neuer Krisen des Humanum von hoher Aktualität ist.
Dr. Arno Böhler, Wien
Integrale Anthropologie im Kontext von Sri Aurobindos Integralem Yoga
Grundlage meiner Überlegungen zu einer „Integralen Anthropologie“ wird der vom indischen Dichterphilosophen Sri Aurobindo Ghose entwickelte Integrale Yoga sein. In Einklang mit dem Schöpfungsmythos des Rigveda (ca. 3.500 v.Chr.) bestimmt Aurobindo den ersten Aufenthaltsort des Menschen als ein anorganisches Streben, das sich im dunklen Ozean des Unbewussten zu regen beginnt. Aus diesem connativen Streben der Natur gehen die Verstandestätigkeiten hervor, die sich in der Einsicht in das Ganze der Zeit schließlich integral zur Entfaltung bringen. Es ist erstaunlich, dass diese integrale Einsicht in das Ganze der Zeit für Aurobindo und die indische Tradition des Denkens im Herzen stattfindet.
11.45/12.00 Konzert
Anna Sutyagina, Klavier
Souvenir de Boheme – Erinnerungen an Böhmen
stimmungsvolle poetische Klaviermusik von tschechischen Komponisten
Die zu diesem Zeitpunkt dann geltenden Corona-bedingten Regeln und Bestimmungen sind heute noch nicht bekannt; wir bitten daher, diesbezüglich die allgemeinen Pressemitteilungen zu verfolgen.
Um Ihre jeweilige Anmeldung möchten wir herzlich bitten.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Eintritt € 15.-- Gäste / 10.-- Mitglieder
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
aufgenommen und zusammengestellt von Andreas Mascha

Einladung: Vortrag
für Montag, den 28.06.2021
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Harald Seubert (Basel, Nürnberg)
Lethargie und Krisis: Denken in Zeiten der Pandemie
Die Pandemiekrise verändert seit über einem Jahr Gesellschaft und Lebenswelt tiefgreifend. Der zu Beginn der Pandemie von Giogio Agamben benannte Widerspruch zwischen dem Überleben im Gesundheitsregime und dem humanen Leben durchzieht unterschwellig die Diskurse, in denen Virologen, Epidemologen und Sozialwissenschaftler den Ton angeben, die Philosophie weitgehend unsichtbar bleibt. Was bedeutet humanes Leben in „Zeiten von Corona“, leben wir in einer lethargischen „Palliativ-Gesellschaft“ (Byung-Chul Han), in einer Krisensituation der Freiheit, kommt die Biopolitik hier ins Endstadium und wie kann freies Denken in dieser Konstellation aussehen? Der Vortrag wird solchen Fragen in den Spuren von Nietzsche, Foucault, aber auch Immanuel Kant nachgehen. Denn es geht um etwas das jedermann notwendig interessiert.
Die zu diesem Zeitpunkt dann geltenden Corona-bedingten Regeln und Bestimmungen sind heute noch nicht bekannt; wir bitten daher, diesbezüglich die allgemeinen Pressemitteilungen zu verfolgen.
Um Ihre jeweilige Anmeldung möchten wir herzlich bitten.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Dieser Vortrag muss leider aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Einladung: Vortrag
für Montag, den 31.05.2021
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Christina Kast (Berlin)
Von der Notwendigkeit der Verzweiflung im Denken Friedrich Nietzsches
Überlegungen am Leitfaden der Philosophie Sören KierkegaardsSören Kierkegaard hat die Verzweiflung als Krankheit zum Tode bezeichnet; zum Tode, da die Verzweiflung ein Ende ist. Sie symbolisiert den Verlust der Zukunft, genauer den Verlust der Zukunft als Möglichkeit, als Offenheit, als Raum der Gestaltung. Insofern ist Verzweiflung ein Zustand der Ohnmacht, da in ihr jede Wirkungskraft des Menschen, die notwendig auf Zukunft bezogen ist, entzogen ist. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden eingeebnet - sie verschwimmen, insofern sie sich dem gestalterischen Zugriff des Menschen entziehen und zum Immergleichen werden. Zugespitzt formuliert: Verzweiflung ist die Absenz von Freiheit im Sinne einer Offenheit der Zukunft; Verzweiflung ist Bestimmt-Sein vom Immergleichen ohne Hoffnung auf Veränderung. Verzweiflung ist Tod im Leben, da sie die Absenz von "Lebendigkeit" ist - der Verzweifelte ist „untot“.
Der Vortrag widmet sich ausgehend von Kierkegaards Bestimmung der Verzweiflung der Rolle eben dieser im Werk Friedrich Nietzsches. Mag die Verzweiflung auch kein philosophischer Grundbegriff in Nietzsches Philosophie sein, ist sie dennoch – so die These – allpräsent. Sie ist bei Nietzsche im Zusammenhang von Verhältnissen zu denken: im Verhältnis zum eigenen Selbst, zur Welt, zu den Menschen, zu Gott.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie musste diese Veranstaltung leider ohne Publikum stattfinden.
Die Tonaufnahmen der geschlossenen Veranstaltung können Sie nun jedoch unter "Aktivitäten ➜ Rückblicke" hören. KLICKEN SIE HIER!
Vorträge
für Montag, den 26.04.2021
in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Elke Wachendorff (Gilching) und Dr. Eugen Wenzel (Halberstadt/Berlin)
Beate Himmelstoß (Pöcking)
Corona von Martin Meyer und Boccaccio, reloaded von Eugen Wenzel
Vor genau einem Jahr mussten wir im Nietzsche-Forum-München e.V. zum ersten Mal eine Veranstaltung aufgrund der Pandemie-Bestimmungen absagen.
Aktivitäten im Bereich „Kunst und Kultur“ wurden seither als „nicht systemrelevant“ eingestuft.
In seiner Neujahrsansprache zum berühmten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wandte sich der Dirigent Riccardo Muti vollkommen zu Recht gegen diese Einschätzung mit der Betonung,
Kunst und Kultur sorgten für die „mentale Gesundheit“ der Menschen.
Und nicht nur: sie sorgen vor allem auch für die emotionale und soziale Gesundheit und Integrität einer Gesellschaft, sie bildet und gestaltet den sozialen Kitt der Gesellschaft,
somit das, was sie zu „Gesellschaft“ erst macht. Und diese Einsicht drängt sich heute nach einem Jahr kulturellen Mangels immer unübersehbarer selbst ihren Leugnern auf.
Dass eben diese Bedeutung, Aufgabe und auch Verantwortung seitens der Künstler und Kulturverantwortlichen gewußt, reflektiert und schöpferisch transfiguriert wird,
wird durch die Kulturgeschichte bis heute tradiert und ereignete sich also genauso weiterhin während dieses belasteten und belastenden Pandemie-Jahres,
wenngleich oft in neuen Medien und Formaten.
So stellen wir das Programm des Jahres 2021 unter die Überschrift:
Seuchen, Krisen und Umbrüche in Philosophie und Literatur
Wir wollen im Nietzsche-Forum-München e.V. pünktlich und zum Auftakt einer ungewöhnlichen Saison zwei aktuelle Bespiele herausgreifen und vorstellen, die sich zugleich in diesem historischen Diskurs verorten:
- Corona von Martin Meyer, ehemals Feuilleton-Chef der Neuen Züricher Zeitung und
- Boccaccio, reloaded von Centino Scrittori und Eugen Wenzel, heute Pädagoge an der Berufsbildenden Schule in Halberstadt.
Wir werden die Bücher präsentieren und ein wenig daraus lesen: Beate Himmelstoß wird uns mit ihrer Vortragskunst Szenen aus diesem Buch vergegenwärtigen können.
Dr. Wenzel wird (wenn es Corona erlauben wird), zu uns kommen und über das Buchprojekt sprechen.
Wir wollen wie stets im Anschluß lebhaft sprechen und diskutieren.
Wir freuen uns sehr darüber und darauf, freuen uns über lebendige Gespräche!
Und wir konnten die Veranstaltung durchführen!
Klicken Sie auf das Bild, um mehr darüber zu erfahren und die Tonaufzeichnung zu hören!

Weihnachten 2020
Liebe Mitglieder,
liebe Freunde, liebe Wegbegleiter,
liebe Gäste, Hörer und Interessierte im und am Nietzsche-Forum-München e.V.,
wie Sie alle wissen konnten wir unser Versprechen dann doch nicht halten, die Vortragsreihe 2020 in einem Symposion Ende November zusammenzufassen.
Die Seidlvilla musste schließen, wir mussten wieder einmal absagen. Also verschieben wir erneut und freuen uns auf den neuen Termin für das Symposion im Juni 2021!
Auch weitere Termine sind für das Jahr 2021 fest geplant, wir werden jeweils sehen müssen, was uns gestattet werden wird, und werden Sie beizeiten darüber informieren.
Dafür haben wir für dieses Jahr zwei, nein drei schöne Überraschungen für Sie:
Portrait Friedrich Nietzsches
Ein anonymer Spender hat dieses Portrait Friedrich Nietzsches in Öl nach einer berühmten Fotografie vor der Eingangstüre der Seidlvilla abgestellt, gut verpackt und regensicher.
Ein Begleitbrief eines „Dr. F. E.“ sagt nur: „dieses Nietzsche-Bild habe ich vor fast 20 Jahren in Santiago de Chile erstanden. Jetzt will ich es nicht mehr (sehen).“
Wir freuen uns darüber und sind dankbar. Vielleicht wird sich der Spender auch noch melden?
Klicken Sie auf das Bild, um die Ansicht zu vergrößern.
Aufsätze von Peter André Bloch
Ein Weihnachtsgruß von Peter André Bloch mit zwei Aufsätzen, die er für uns extra verfasst hat: Zum Glockenmotiv bei Nietzsche – bis hin zum Silser Glockengeläute und Nietzsches „Weihnachten“ und „Neujahr“.
Wir freuen uns über diese Gabe ganz besonders und danken aufs Herzlichste!
Klicken Sie auf das Bild, um den Text zu lesen.
Konzert von Bruno dal Bon
Und schließlich das Konzert von Bruno dal Bon, der im Dezember 2019 bereits bei uns sein konnte, und das wir Ihnen schon zur Adventszeit präsentierten:
der Hymnus an das Leben von Lou von Salomè und Friedrich Nietzsche.
Klicken Sie auf das Bild, um das Konzert zu hören.
Wir hoffen, Ihnen damit eine kleine Freude zu bereiten und wünschen allen ein
Gesegnetes besinnliches Weihnachtsfest
und
ein Gutes Neues Jahr
in dem wir in neuer Frische auch wieder gemeinsam Vorträge und Diskussionen werden erleben können!
Advent 2020
Liebe Freunde des Nietzsche-Forums,
für das Jahr 2020 hatten wir viele interessante Veranstaltungen geplant, die wir aufgrund der Corona-Pandemie leider alle absagen mussten.
In der Adventszeit möchten wir Sie zu einem besonderen Konzert einladen. Leider nicht in den Konzertsaal, aber zu Hause vor dem Fernseher, Tablet oder PC.
Hören Sie Friedrich Nietzsches Komposition Hymnus an das Leben, aufgeführt von Orchester und Chor der Musikhochschule in Como unter der Leitung von Bruno Dal Bon. Klicken Sie auf eines der vier Bilder.




Lou von Salomè und Friedrich Nietzsche
Hymnus an das Leben
1882 komponierte Nietzsche zu einem Gedicht von Lou von Salomè: Lebensgebet, das sie ihm in Tautenburg überreicht hatte, diesen Hymnus, indem er es der bereits vorliegenden Musik seines eigenen Hymnus an die Freundschaft von 1873/74 adaptierte, dem er dann später den Titel gab: Hymnus auf das Leben.
Dabei ging es keineswegs, wie üblicherweise interpretiert, um eine Geringschätzung, da er „nicht einmal“ eine neue Musik extra hierfür komponiert habe!
Nein, ganz im Gegenteil erlebte Nietzsche hier etwas Unfassbares: aus Tautenburg nach Naumburg zurückgekehrt sucht er seine frühere Komposition hervor und legt das Gedicht dazu: die beiden Werke passen ineinander wie eine Hand in ihren Handschuh. Nur wenig muss leicht arrangiert werden, schon ist es perfekt! Perfekt passt das Eine zum Anderen!
In der Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik hatte Nietzsche die These vertreten, dass die Musik zuerst, aus sich ihren Text heraus geboren habe, gebären müsse. So auch hatte es der junge Wagner gesehen, so war Nietzsche von ihm begeistert worden. Und nun, hier, konnte Nietzsche genau diese Erfahrung in Händen halten!
Und nicht nur: es war seine Musik, die dem Gedicht von Lou vorausgehend zur Heimat werden konnte, es gleichsam aufnehmen und umarmen konnte.
So begeistert und verliebt in Lou Nietzsche damals war, musste ihm diese Stunde den Boden unter den Füssen weggezogen haben. Ein offenes Herz, eine offene Seele, offen verwundbar musste er gewesen sein, so unendlich verletzbar also für all die Intrigen, die ihm das „liebe Lama“ Elisabeth hinfort eifersüchtig bescheren sollte.
Elisabeth hatte dieses einmalige Erlebnis vielleicht als einzige zutreffend zu interpretieren verstanden …
1887 schickte Nietzsche an Freunde und an ihm bekannte Musikdirigenten seinen, im Oktober des Jahres erschienenen Hymnus an das Leben.
Die Melodie ist von Nietzsche, die Partitur „für gemischten Chor und Orchester“ (mit einigen Änderungen der Melodie) ist das Werk von PeterGast, die Worte sind von Lou von Salomé.
An Hans von Bülow schreibt er am 22. Oktober 1887:
„Er soll einmal, in irgend welcher nahen oder fernen Zukunft, zu meinem Gedächtnisse gesungen werden, zum Gedächtnisse eines Philosophen, der keine Gegenwart gehabt hat und eigentlich nicht einmal hat haben wollen.“

Einladung: Vortrag
für Montag, den 13.07.2020
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
David Simonin (Paris)
Affektivität und Hermeneutik der Macht.
Ein Kommentar zum Aphorismus 13 von der "fröhlichen Wissenschaft": Zur Lehre vom Machtgefühl.
Nachdem der Begriff „Machtgefühl“ eine zentrale Rolle im Hintergrund von Morgenröthe gespielt hat, fasst Nietzsche seine Anwendungsbereiche und Merkmale im Aphorismus 13 von der Fröhlichen Wissenschaft zusammen: „Zur Lehre vom Machtgefühl“, so heißt es dort. Mit diesem Wendepunkt befindet sich Nietzsche schon auf dem Weg einer umfassenden „Lehre“, obwohl vom berühmteren „Willen zur Macht“ noch nicht die Rede ist.
Das vierfache Ziel dieses Vortrags ist es, 1) ein Kommentar zum Aphorismus und 2) eine Interpretation der anfänglichen Aphorismenkette der Fröhlichen Wissenschaft zu geben; 3) Zu textgenetische Analysen zu führen, dank derer die Entwicklung des Denkens im Laufe der Textänderungen besser zu verstehen ist; 4) Davon ausgehend soll eine allgemeine Darstellung des „Machtgefühls“ gegeben werden, das vor dem „Willen zur Macht“ entstand, und das durch diesen nie völlig ersetzt wurde.
Was heißt es also, eine Macht, oder sich mächtig, bzw. ohnmächtig zu fühlen? Wie kann man sich mächtig fühlen? Kann man sich mächtig fühlen, ohne mächtig zu sein? Der subjektive Faktor des Gefühls, sei es im körperlich-affektiven oder im mentalen Sinne des Wortes, steht im Kern des Machtverständnisses in den Texten Nietzsches. Die Fröhliche Wissenschaft Aph. 13 soll hier als Beispiel dienen und als Eingangstor fungieren.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Dieser Vortrag muss leider aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Die Vortragsreihe Nietzsche und die bildende Kunst im 20. Jahrhundert wird voraussichtlich in einem Symposion am 21.11.2020 nachgeholt.
Einladung: Vortrag
für Montag, den 29.06.2020
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Cathrin Nielsen (Wuppertal/Prag)
„Der Mensch ist ein rhythmen-bildendes Geschöpf“. Nietzsche und Paul Klee
Paul Klee gehört zu den Künstlern des beginnenden 20. Jahrhunderts, die sich durch die Entwicklung einer eigenen Bildsprache vom bloßen Abbilden der „Realität“ lösen wollen. Die Kunst sollte nicht mehr nur einfach die äußere Wirklichkeit reproduzieren („Mimesis“), sondern zur Genese der Sichtbarkeit vordringen. „Zeit“, „Bewegung“ und „Rhythmus“ sind dabei die zentralen Gestaltungsmomente. Anstelle der empirischen Erscheinungen selbst rücken die bildnerischen Mittel – Linie, Fläche, Hell-Dunkel und die Farbe – ins Visier. (Gibt es überhaupt Linien? Was passiert eigentlich genauer zwischen zwei Punkten usw.) Je tiefer der Künstler blickt, desto mehr sieht er das immer Werdende, „das allein wesentliche Bild der Schöpfung als Genesis“. Dabei lernt er zugleich, sich seinerseits auf den Wegen ihrer formenden Kräfte zu „bewegen“.
Auch für Nietzsche ist das, was wir als empirische Erscheinungen in Zeit und Raum wahrnehmen, eigentlich ein höchst individueller rhythmisierender Umgang mit der offenen Zeit. „Der Rhythmus ist ein Versuch zur Individuation“, eine „Form des Werdens, überhaupt die Form der Erscheinungswelt“. Von seinen frühen Nachlassnotizen an bis hin zu den späten Überlegungen zur Leiblichkeit, Physiologie und zum „Willen zur Macht“ deutet Nietzsche die Wirklichkeit als ein komplexes Geschehen „rhythmischer Aktion“. Das ganze Leben besteht eigentlich darin, verschiedene Rhythmen miteinander in Einklang zu bringen – eine Art „Zeitmanagement“, das uns im Sein halten und uns die „Macht“ verleihen soll, uns in höchstmöglichem Maße als gegenwärtig zu empfinden.
Der Vortrag geht dieser „Nähe in der Sache“ bei Klee und Nietzsche anhand von Text- und Bildbeispielen nach.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Dieser Vortrag muss leider aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Die Vortragsreihe Nietzsche und die bildende Kunst im 20. Jahrhundert wird voraussichtlich in einem Symposion am 21.11.2020 nachgeholt.
Einladung: Vortrag
für Montag, den 25.05.2020
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Barbara Straka (Berlin)
Zwischen Authentizität und Fiktion: Friedrich Nietzsche in der Malerei um 1900.
Die Bildnisse von Curt Stoeving, Hans Olde, Edvard Munch und Arthur Kampf
Die Kunsthistorikerin Barbara Straka (Berlin) beschäftigt sich seit den 1990er Jahren in Ausstellungen und Publikationen mit dem Thema „Friedrich Nietzsche in der bildenden Kunst“. In ihrem Vortrag wird sie historische Nietzsche-Porträts von Curt Stoeving, Hans Olde, Edvard Munch und Arthur Kampf vorstellen und damit die Entwicklung vom authentischen über das idealisierte Nietzsche-Bildnis hin zu künstlerisch freieren Interpretationen aufzeigen, die später auch zeitgenössische Künstler*innen beeinflusst haben.
Curt Stoevings Nietzsche-Porträts von 1893/94 zeigen den fünf Jahre zuvor dem Wahnsinn verfallenen Philosophen noch in seinem Naumburger Lebensumfeld, vor seiner von Elisabeth Förster-Nietzsche 1897 veranlassten Übersiedlung nach Weimar. Hier übernahm die Schwester nicht nur die Regie über den philosophischen Nachlass und den Ausbau des Archivs, sondern auch die „Inszenierung“ ihres Bruders für ausgewählte Besucher und Künstler.
Im Zentrum des Vortrags wird Hans Oldes auf Veranlassung von Harry Graf Kessler entstandene Radierung des „Nietzschekopfes“ (1899) stehen (ein Exemplar befand sich früher im Besitz des Nietzsche-Forums München), basierend auf den eindrücklichen Photographien vom Kranken, in Zeichnungen und Gemälden variiert. Aber gerade im kleinen Medium der Radierung gelingt Olde eine überzeugende Verdichtung des Ausdrucks als Balance zwischen dem „authentischen“ und dem „idealisierten“ Nietzsche, wie er später von Max Klinger und Zeitgenossen in Büsten und Stelen, beeinflusst von den beschönigenden Gestaltungswünschen Elisabeth Förster-Nietzsches, dargestellt wurde. Auch auf die Endfassung der Olde-Radierung wie auf die Totenmaske Nietzsches (Stoeving) hatte die Nietzsche-Schwester Einfluss ausgeübt, was im Vortrag anhand des Briefwechsels mit Kessler belegt wird. Doch gilt die Olde-Radierung wie auch ihre photographischen Vorstudien bis heute als richtungsweisend für Nietzsche-Bildnisse in der zeitgenössischen Kunst, verdeutlicht an Beispielen von Joseph Beuys (1978) und Jonathan Meese (2008).
Das Gemälde von Edvard Munch (1906) gilt als eines der prominentesten Nietzsche-Porträts, zeugt aber von Irritationen um den „wahren“ Nietzsche, denn sein widersprüchlicher Ausdruck zwischen verinnerlichter Haltung einerseits, repräsentativem Porträt andererseits, spiegelt sowohl die Erwartungshaltungen Förster-Nietzsches als auch des Auftraggebers. Da Munch Nietzsche nicht mehr persönlich begegnet war, vermischen sich in seinem Bildnis Züge der Porträtfotografien von 1882 als auch Nietzsche zugeschriebene Züge des Prophetischen, des Visionären, die vom Authentischen immer weiter wegführen.
Arthur Kampf, letztes Beispiel der im Vortrag vorgestellten Nietzsche-Porträts, reagiert um 1908 auf den zunehmenden Nietzsche-Kult mit einem hinter rätselhafter Ikonographie versteckten Porträt des Philosophen, womit er sich vermutlich der Einflussnahme des Weimarer Nietzsche-Archivs entziehen wollte, das ja über drei Jahrzehnte bis zum Tod Förster-Nietzsches die Gestaltungshoheit für sich reklamierte.
Die im Vortrag vorgestellten Gemälde von Stoeving, Olde, Munch und Kampf spiegeln in unterschiedlichster Weise den künstlerischen Zeitgeist nach 1900, der sich ausschließlich auf das Porträt konzentrierte. Was faszinierte die Künstler dieser Generation an Nietzsche? Und geht die zeitgenössische Kunst neue Wege? Mit diesen Fragen und einem Einblick in die eigenen Recherchen schließt der Vortrag von Barbara Straka.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Dieser Vortrag muss leider aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Die Vortragsreihe Nietzsche und die bildende Kunst im 20. Jahrhundert wird voraussichtlich in einem Symposion am 21.11.2020 nachgeholt.
Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.04.2020
um 19.30 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Peter André Bloch (em. Université de Haute Alsace Mulhouse)
Die befreiende Wirkung von Nietzsches Naturmetaphorik auf den „Blauen Reiter“.
Text- und Bildanalysen
Nietzsches mehrdimensionale Metaphernsprache hatte eine ausserordentliche Wirkung auf den Expressionismus, speziell auch auf die Vertreter des „Blauen Reiters“. In der Interpretation einiger Beispiele aus Nietzsches „Morgenröthe“, „Menschliches-Allzumenschliches“ und „Also sprach Zarathustra“ sollen seine Darstellungsstrukturen erklärt und mit der Ausdruckskraft bekannter Bilder des Münchner Lenbach-Museums und des Basler Kunstmuseums verglichen werden, insbesondere mit Werken von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter sowie von Franz Marc (besonders auch in seiner Beziehung zu Else Lasker-Schüler).
Leser wie Bildbetrachter stehen vor mehrdimensionalen – eigentümlich-metaphorischen – Spannungsfeldern, deren Poesie sie auf verschiedenen Ebenen – sinnlich wie verstandesmässig – anspricht, in je anderer – subjektiv-individueller oder intellektueller – Betroffenheit. Die literarischen und bildnerischen Kunstwerke entwickeln aus sich heraus eine – magische – Dynamik freiheitlicher Verstehbarkeit, welche die festgelegten Perspektiven traditioneller Ästhetik sprengt, im Erarbeiten neuer Dimensionen mit oft spielerischen Darstellungsformen.
Ist es nicht symptomatisch, dass Nietzsches Spätwerk durch seine Schwester verfälscht und viele Werke des Expressionismus später als „entartet“ bezeichnet, heute aber in gleicher Weise international „rehabilitiert“ worden sind?
Mit zahlreichen Text- und Bildbeispielen und anschliessender Diskussion.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Dieser Vortrag muss leider aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Die Vortragsreihe Nietzsche und die bildende Kunst im 20. Jahrhundert wird voraussichtlich in einem Symposion am 21.11.2020 nachgeholt.
Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.04.2020
um 18.15 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Peter André Bloch (em. Université de Haute Alsace Mulhouse)
Von der Darstellung des Undarstellbaren
Nietzsche und der Blaue Reiter
Perspektiven – Dimensionen – Klänge
Es ist interessant, Nietzsches Weg zur eigenen poetischen Vollendung zu verfolgen: von der Imitation bestehender Konzepte bis hin zur eigenen – vielschichtigen, oft antithetisch strukturierten – Aesthetik. Auf der Basis der antiken, christlichen und buddhistischen Traditionen entwickelte er, in der Auseinandersetzung mit den damals neuen – psychologischen und naturwissenschaftlichen – Erkenntnissen neue Dimensionen des Wahrnehmens und Formulierens, an denen er unentwegt weiter arbeitete. Provokant stellte er bestehende Vorstellungen in Frage, um zu eigenen Erkenntnissen und Werturteilen zu gelangen, in der Spannung zwischen unterschiedlichen Wahrnehmungen und deren Relation zueinander. Dabei gelangen ihm Texte vollkommener Anschaulichkeit, getragen von einer hintergründigen Vorstellungskraft mit anspielungsreichen – bildhaft-konkreten und zugleich abstrakt-geistigen – Strukturen.
Die Sprengkraft seines Denkens und Formulierens hatte eine magische Wirkung auf viele Kunstschaffenden um die Jahrhundertwende und späterer Jahrzehnte, vor allem im Akt der Befreiung von traditionell eingeübten Seh- und Darstellungsformen. Leider versuchten viele sektiererische – meist national-politische Machtdenker – Nietzsches überzeitliches Werk auf nationalistische Vorstellungen hin zu reduzieren und damit auch die Konzepte vieler Kunstschaffender, die ihm auf der Ebene der originalen Selbstwerdung folgten. Ihr Künstlertum wurde – wie dasjenige Nietzsches – verfälscht und oft auch politisch missbraucht.
Anhand einzelner Beispiele soll versucht werden, die künstlerischen Ansätze einiger Vertreter des „Blauen Reiters“ miteinander zu vergleichen und in ihrer Auseinandersetzung mit Nietzsches Aesthetik zu würdigen. Dabei denke ich an Wassily Kandinsky und Franz Marc, an Alexej von Jawlensky, Alfred Kubin, August Macke und Gabriele Münter sowie an Marianne von Werefkin; auch an Paul Klee, Henri Rousseau, Henri Matisse und Robert Delaunay.
Mit Text- und Bildbeispielen.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Veranstaltung krankheitsbedingt verschoben! Neuer Termin wird baldmöglichst bekannt gegeben.
Einladung: Lektüresalon
für Montag, den 16.03.2020
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Lektüresalon im Nietzsche-Forum München e. V.
mit Dr. Ingo Christians, Dr. Robert J. Kozljanič und Steven Labonte
"Meine geduldigen Freunde [...]: lernt mich gut lesen!"
Unter diesem Motto Nietzsches steht unser Lektüresalon. Seit Februar 2016 setzen wir uns mit Texten aus der "Fröhlichen Wissenschaft" und "Jenseits von Gut und Böse" auseinander.
In gemeinsamer Lektüre ausgewählter und gehaltvoller Textpassagen wollen wir "mit Nietzsche denken" – ganz in der Tradition des Nietzsche-Forums München e. V. Uns geht es in erster Linie um eine intensive hermeneutische Textarbeit. Die jeweiligen Schlüsseltexte liegen in Kopien vor, können aber auch selbst mitgebracht werden (Kritische Studienausgabe hg. v. G. Colli u M. Montinari, KSA 5).
Abschließend zur Beschäftigung mit Nietzsches Werk "Jenseits von Gut und Böse" im Rahmen des Lektüresalons werden wir uns mit §§ 282, 284 und 287 (KSA 5, S. 230-233) aus dem "Neunten Hauptstück: was ist vornehm?" auseinandersetzen.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Eintritt frei, freiwillige Spende willkommen
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 9. März 2020
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Lothar Mayer, Nürnberg
Denn ich liebe Dich, oh Einsamkeit.
Philosophisch-naturhistorischen Wanderungen im Oberengadin.
Multivision Show www.lothar-mayer.info
Wir erwandern das Oberengadin mit seinem Zentrum Sils Maria.
Abstecher ins sonnige Bergell und Puschlav stehen ebenfalls auf dem Programm. Sils Maria ist allerdings viel mehr als eine „Operationsbasis“ für Wanderungen und Bergabenteuer, Sils Maria ist der Brennpunkt der europäischen Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Hermann Hesse, Thomas Mann, Theodor W. Adorno, Max Frisch und viele andere suchten diesen geistigen Kraftort regelmäßig auf.
Auch Friedrich Nietzsche verbrachte viele Sommer in dem Hochtal.
Deswegen wollen wir uns nicht nur den Naturschätzen, sondern auch Nietzsches „Geh-danken“ und Ideen nähern. Er meinte, man solle jedem Gedanken misstrauen, der nicht erwandert worden ist. Nietzsche wollte Menschen dazu ermutigen, groß zu sein, ja, sogar über sich selbst hinauszuwachsen. Und auch Sie werden „gewachsen“ sein, wenn Sie diesen Multivision-Vortrag aufmerksam verfolgt haben.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Sondertermin
für Samstag, den 1. Februar 2020
um 17.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Konzert Judith Eisel, Stuttgart
Klavierwerke von Friedrich Nietzsche und Robert Schumann
Manchen Philosophie- und Kunstliebhabern ist nicht bewusst, dass Nietzsche nicht nur als Philosoph, sondern auch als Komponist tätig war. Zu seinen Instrumentalkompositionen zählen unter anderem zahlreiche Klavierwerke, zum Teil sehr kurze und fragmentarische Stücke, zum Teil mehrteilige Stücke größeren Umfangs. Eine Auswahl seiner Klavierkompositionen wird Judith Eisel in diesem Konzert zu Gehör bringen. Im Anschluss folgen Klavierwerke von Robert Schumann, die Arabeske Opus 18 und die Fantasiestücke Opus 12.
Die Überschriften der 1837 entstandenen Fantasiestücke sind mit einem sehr starken persönlich biographischen Bezug, sie sollen Ausdruck seiner Stimmungen während der Zeit der Trennung von seiner zukünftigen Ehefrau Clara Wieck widerspiegeln.
PROGRAMM:
Friedrich Nietzsche:
Heldenklage Mit tiefem Gefühl
Édes titok Rhapsodisch (mit viel Gefühl vortragen)
So lach doch mal
Maestoso adagio
Im Mondschein auf der Puszta Zart, innig, nicht zu langsam
Manfred-Meditation
Vorspiel (Festzug zum Tempel der Freundschaft) Mit feierlicher Zurückhaltung, bestimmt
Hymnus Erste Strophe
Erstes Zwischenspiel Wie in glücklich-trauriger Erinnerung
Hymnus Zweite Strophe
Zweites Zwischenspiel Wie eine Wahrsagung über die Zukunft
Hymnus Dritte Strophe
Robert Schumann:
Arabeske Opus 18
Leicht und zart – Minore I. Etwas langsamer – Tempo 1 –
Minore II. Lansamer – Tempo 1 – Zum Schluß
Fantasiestücke Opus 12
Des Abends Sehr innig zu spielen
Aufschwung Sehr rasch
Warum? Langsam und zart
Grillen Mit Humor
In der Nacht Mit Leidenschaft – Etwas langsamer – Tempo 1
Fabel Langsam – Schnell – Langsam – Schnell - Langsam
Traumes Wirren Äußerst lebhaft
Ende vom Lied Mit gutem Humor – Etwas lebhafter – Tempo 1
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Eintritt € 15.-- Gäste / 10.-- Mitglieder
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München