Einladung
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für Montag, den 27. Januar 2014
um 19.00 Uhr, in der Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt 08105-809 996)

Dr. phil. Elke Wachendorff
Friedrich Nietzsches Affektökonomien: Großer Stil / Kleiner Stil

Will man die philosophische Dimension und damit Gewichtung der Auseinandersetzung Nietzsches mit dem Phänomen Wagner nachvollziehen und vornehmlich in ihren psychologischen, soziologischen und damit politischen Konsequenzen fruchtbar machen, ist es unentbehrlich, eine präzise Reflexion auf Nietzsches Verständnis von Affekten, Instinkten, Trieben, Gefühlen voraus zu setzen. Und das heißt: auf deren differenzierende Nietzschesche Konzeptionen, Implikationen und Folgen zu reflektieren, welche in affektökonomischen Entwürfen von „Großem Stil“ und „Kleinem Stil“ konkrete Gestalt erhalten.
Zwischen Schopenhauer und Freud, für die das affektive Geschehen letztlich in eins konvergieren, den Willen als Geschlechtstrieb, steht Nietzsche mit einem sehr komplexen Verständnis affektiven Geschehens, welches mit diesen nicht in eins fällt. Wenn die spätere Rede vom „Willen zur Macht“ eben dieses nahe zu legen scheint, erweist die genauere Betrachtung im Lichte affektökonomischer Reflexionen diese Vermutung alsdann als simplifizierende Täuschung.

Der Vortrag möchte daher zunächst die wesentlichen Momente dieser einschlägigen Beobachtungen und Reflexionen erörtern, welche, was nicht übersehen werden soll und, wie stets bei Nietzsche, genau genommen nicht eine Lehre formulieren, sondern: ein Gedankenmodell, einen eher szenischen Entwurf, ja gar eine Dramaturgie entwerfen, um das Geschehen im Grenzbereich des Wahrnehmbaren zugänglich und denkbar zu machen.

Alfred Gulden wird erneut in den zitierten Textquellen Nietzsche (s)eine Stimme geben

Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!

Unkostenbeitrag € 8.--/6.--

Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München