Stipendiaten des Werner-Ross-Stipendiums
Seit 2011 haben bereits mehrere StipendiatInnen einen vierwöchigen Aufenthalt im Monat September im Nietzsche-Haus in Sils-Maria verlebt und an ihren Projekten im Umkreis von Friedrich Nietzsche gearbeitet. Im Folgenden möchten wir Ihnen die Stipendiaten und ihre Arbeit vorstellen.
Stipendiat 2023: Simon Färber
seit 2018: Doktorand der Universität Regensburg an der Philosophischen Fakultät am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie
2016 – 2019: Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie der Universität Regensburg
2015 – 2018: Masterstudium der Philosophie an der Universität Regensburg
2010 – 2015: Bachelorstudium der Philosophie und Germanistik an der Universität Regensburg
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Stipendiat 2022: Constantin Sinn
seit 2021: Studentischer Mitarbeiter bei Prof. Dr. Ernst Müller am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin
2021 – 2022: Masterstudiengang Manuscript Cultures an der Universität Hamburg
2019 – 2022: Masterstudiengang Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin
2012 – 2019: B. A. Studium Individuale an der Leuphana Universität Lüneburg
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Stipendiat 2021: Charles Lebeau-Henry
2021 – 2024 : Promotionsstipendium von dem Fonds de recherche du Québec – Société et culture (Forschungsfonds von Quebec – Gesellschaft und Kultur) (Kanada)
2019 – 2021 : Promotionsstipendium von Wallonie-Bruxelles International (Belgien)
2018 – 2019 : Französischlehrer an der Commission scolaire Marguerite-Bourgeoys und dem Cégep Dawson, Montréal
2017 – 2018 : Lehr- und Verwaltungsassistent bei Domuni Europe, Belgien
2017 : Master in Philosophie an der Université de Montréal, Kanada
2016 – 2017 : Fremdsprachenassistent für Französisch in Gera, Deutschland
2015 – 2016 : Lehrassistent in Philosophie an der Université de Montréal
2014 – 2016 : Philosophietutor an der Cégep du Vieux-Montréal
2014 : Bachelor in Philosophie an der Université de Montréal, Kanada
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Stipendiat 2020: Mike Rottmann
2017 – heute : Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ›Alexander von Humboldt-Professur für neuzeitliche Schriftkultur und europäischen Wissenstransfer‹
2016 – 2019 : Wissenschaftlicher Mitarbeiter im ANR/DFG-Projekt »Nietzsches Bibliothek. Digitale Edition und philosophischer Kommentar«
2019 - 2020 : Forschungsaufenthalt am ›Departement Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften‹ der ETH Zürich und am ›Thomas Mann-Archiv‹
2017 – heute : Promotionsstudium in Germanistik und Philosophie mit dem Projekt »Der ›freie Geist‹ exzerpiert. Friedrich Nietzsches Lese- und Schreibpraktiken in Basel zwischen disziplinierter Gelehrsamkeit und schriftstellerischer Autonomie, 1869–1879«
2016 : Master of Arts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
2014 : Bachelor of Arts an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Publikationen in Auswahl
• Nietzsche erhaschen oder der verbotene Blick in die Werkstatt. Der Nachlass als historische und hermeneutische Herausforderung. In: Renate Reschke (Hg.): Nietzsches Architekturen des Wissens. Nietzscheforschung 22. Berlin, Boston: De Gruyter 2015, S. 127–137.
• Subtile Lektüren. Nietzsches Weg mit Winckelmann. In: Franziska Bomski, Hellmut Th. Seemann, Thorsten Valk (Hg.): Die Erfindung des Klassischen. Winckelmann-Lektüren in Weimar. Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar 2017.Göttingen: Wallstein 2017, S. 269–294.
• Der ›freie Geist‹ exzerpiert. Friedrich Nietzsches Lese- und Schreibpraktiken zwischen disziplinierter
Gelehrsamkeit und schriftstellerischer Autonomie. In: Geschichte der Germanistik. Historische Zeitschrift für die Philologien 55/56 (2019), S. 157–160.
• Verstehendes Entziffern eines ›historisierten‹ Papierarbeiters. Methodische und responsive Reflexionen zur Erschließung, Edition und Kommentierung von Friedrich Nietzsches nachgelassener Bibliothek. In: Anke Jaspers / Andreas B. Kilcher (Hg.): Randkulturen: Lese- und Gebrauchsspuren in Autorenbibliotheken des 19. und 20. Jahrhunderts. Göttingen: Wallstein 2020 [im Druck.].
• Re-)Aktivierte Romantikkritik und affirmative Diskursautopsie. Friedrich Nietzsches Lektüre von Adolf Schölls Gesammelten Aufsätzen zur klassischen Literatur alter und neuerer Zeit (1884). In: Hans-Peter Anschütz / Armin Thomas Müller / Mike Rottmann / Yannick Souladié (Hg.): Nietzsche als Leser (Nietzsche-Lektüren 5). Berlin / Boston: De Gruyter 2020 [im Druck.].
Stipendiatin 2019: Virginie Séguin
Ausbildung:
Zur Zeit Studium der Kunstgeschichte zur Erlangung des Master Degree an der Universität von Montréal, Canada (Themen von Interesse: moderne Kunst, Expressionismus, Soziologie der Kunst)
Im Besitz des Bachelor Degree in Marktanalyse und Kommunikation an der Universität von Montréal, Canada (im Jahre 2007 bis 2010)
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Stipendiat 2018: David Simonin
2016-2019 : Europäisches Promotionskolleg in „Philosophie: Formen und Geschichte des philosophischen Wissens“, Betreuer: Emmanuel Cattin; Maria Cristina Fornari
2011-2016 : Diplom der ENS (Ecole Normale Supérieure de la rue d’Ulm, Paris)
2014-2015 : Intensive Deutschkurse am Internationalen Studienzentrum der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
2013-2014 : Vorbereitung auf die Agrégation de Philosophie an der Universität Paris 1 – Panthéon-Sorbonne und an der Ecole Normale Supérieure de
la rue d’Ulm (ENS)
2011-2013 : Masterstudium Philosophie (Bereich: Geschichte der Philosophie) an der Universität Paris 1 – Panthéon-Sorbonne
2008-2011 : Vorbereitungsklasse für das Auswahlverfahren zur Aufnahme in die ENS Lyon (Hypokhâgne – Khâgne), mit dem intensiven Fach
Philosophie am Lycée Fénelon (Paris)
2001-2008 : Gymnasium am Collège-Lycée Saint Joseph (Auxerre:
Sekundarstufe I (collège): 4 Jahre
Sekundarstufe II (lycée): 3 Jahre
Profil für das Baccalauréat: Literaturwissenschaften (französische Literatur, Geschichte, Geographie, Philosophie, Englisch, Spanisch,
Mathematik, Naturwissenschaften, Sportunterricht. Wahlfächer: Latein, europäische Klasse, intensive Englischkurse).)
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Stipendiat 2017: Rossella Attolini
12/01/2016 - heute PhD (Fach Philosophie) Albert-Ludwigs- Universität (Freiburg im Breisgau)
2015 - 2016 Post-lauream Diplom “Didaktik der modernen und zeitgenössischen Geschichte” Unimarconi
2014 - 2015 Referendariat in den Fächer “Geschichte und Philosophie” Universität Bari
15/2/2013 - 31/3/2013 Deustchsprachkurs (B1 Niveau) Volkshochschule Weimar
24/4/2010 - 11/07/2012 Masterstudium theorethische Philosophie und Ästhetik Universität Bari
10/2006 - 23/04/2010 Bachelorstudium Philosophie Universität Bari
1/04/2009 – 31/07/2009 Erasmus und Deutschsprachkurs (A2 Niveau) Universität zu Köln
29/07/2007 - 18/08/2007 Sommerschule, Deutschsprachkurs (A1 Niveau) Universität Innsbruck
17/07/2002 - 26/07/2002 Sommerschule, Englischsprachkurs “Link School of Languages Ltd.”, Malta
10/09/2001 - 10/07/2006 Staatliches humanistische Gymnasium “Q.O. Flacco”, Bari
1998 - 2001 Mittelschule “Aldo Moro”, S.Spirito (Bari)
1993 - 1998 Grundschule “Sacro Cuore”, S.Spirito (Bari)
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Stipendiat 2016: Sampsa Andrei Saarinen
Sampsa Andrei Saarinen studierte von 2008-2012 Religionswissenschaft in Helsinki. Im Rahmen des ERASMUS-Programms verbrachte er ein Jahr in München, wo er sich der Philosophie zuwandte und erste Kontakte mit der akademischen Nietzsche-Forschung machte. Zurück in Helsinki schrieb er seine Masterarbeit über Säkularisierung; dabei ging es ihm um eine philosophische Kritik soziologischer und religionswissenschaftlicher Theoriebildung. Ein wichtiger Befund war, dass die einflussreichsten Theorien der Säkularisierung gerade da ergänzt werden müssen, wo es um Werte und Emotionen geht, und dass Nietzsches Philosophie in dieser Hinsicht aufschlussreiche Perspektiven bietet.
Nach absolviertem Zivildienst und anschliessender Arbeit als leitender Bibliothekar der Finnish Immigration Service begann er 2014 ein “Dr. Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Religionswissenschaft)” in Wien. Zentrales Anliegen des Projekts ist es, Nietzsches affektive Kommunikation im Kontext seiner Religionskritik zu erhellen. Es gilt zu zeigen, dass Nietzsche durch seine Schriften eine angemessene affektive Antwort auf den Tod Gottes zu ermöglichen versucht. Der Arbeitstitel lautet: “Nietzsche's affective reorientation: The death of God and the moods of the future”. Die Dissertation wird von Dr. Hans Gerald Hödl betreut.
Stipendiatin 2015: Sandra Yvonne Freregger
Sandra Yvonne Freregger studierte Philosophie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Wien und Paris. Das Thema ihrer Magisterarbeit lautete „Zur kommunikationswissenschaftlichen Bedeutung der Sprach- und Schriftkritik Friedrich Nietzsches“. Anschließend widmete sie sich einem Doktoratsstudium der Philosophie und war als Assistentin am Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien tätig. Sie absolvierte auswärtige Forschungsaufenthalte in Paris, u.a. an der École normale supérieure (rue d’Ulm).
Das Thema ihrer Dissertation, welche von Prof. Dr. Johann Figl (Universität Wien) und Prof. Dr. Jacques Le Rider (École pratique des hautes études, Paris) betreut wird, ist die Theorie und Praxis der Freundschaft bei Nietzsche.
Einen aktuellen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildet die Mitarbeit an einem vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanzierten Projekt, in dessen Rahmen der noch ausständige KGW-Nachberichtsband zur Fröhlichen Wissenschaft erstellt wird (KGW V 4). Dabei gilt es, Nietzsches Fröhliche Wissenschaft auf ihre Textgenese und auf ihre Quellen hin zu untersuchen.
Stipendiatin 2014: Christina Kast
Lebenslauf
Ausbildung
Schulausbildung
05/2003 Allgemeine Hochschulreife
Studium
2003 bis 2009 Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau, Promotion Seit 2010 Promotion im Fach der Politischen Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau (Betreuerin: Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig) Arbeitstitel: „Der Übermensch sei der Sinn der Erde“: Nietzsches Philosophie als Philosophie der Erlösung
Berufstätigkeit
2010-2011 Lehrbeauftragte an der Universität Passau Seit Sept. 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Passau
Mitgliedschaften
Seit 2010 Bayerisches Promotionskolleg für Politische Theorie Seit 2012 Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens
Vorträge Juni 2008
Homo homini creator? Ursprung, Kern und Merkmale totalitären Denkens, 8. Tagung des Bayerischen Promotionskollegs für Politische Theorie in Beilngries, Okt. 2013 "Ich habe ihn geliebt und niemanden sonst. Er war ein Menschen nach meinem Herzen" - Nietzsche, Wagner und die Suche nach Erlösung, Internationaler Nietzsche-Kongress zum Thema "Nietzsche und Wagner - Perspektiven ihrer Auseinandersetzung", Naumburg
Publikationen
"Ich habe ihn geliebt und niemanden sonst. Er war ein Menschen nach meinem Herzen" - Nietzsche, Wagner und die Suche nach Erlösung, In: Tagungsband zum Internationalen Nietzsche-Kongress zum Thema "Nietzsche und Wagner - Perspektiven ihrer Auseinandersetzung", Naumburg (in Druck) Die Macht als Grund des guten Lebens: Thrasymachos und Nietzsche, In: Das Politikverständnis der Sophisten. Hrsg. von Barbara Zehnpfennig. Reihe: Staatsverständnisse. Nomos (in Vorbereitung, Veröffentlichung voraussichtlich 2015)
Stipendiat 2014: Nicola Nicodemo
Nicola Nicodemo studierte Philosophie an der „Alma Mater Studiorum“ in Bologna, wo er 2007 das 2.Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien absolvierte. Derzeit promoviert er in Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Dissertation über Nietzsche: „Einer Aufgabe zu Leben.“ Nietzsches Herausforderung an sich selbst und an die Menschheit. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der praktischen, theoretischen und politischen Philosophie sowie der Ästhetik, insbesondere des 19. und 20. Jh.s.
Im Promotionsprojekt wird der Zweck verfolgt, Nietzsches Philosophie im Hinblick auf seine selbstgestellte Aufgabe zu interpretieren und ihre lebensphilosophische Relevanz zutage zu bringen. Grundlage der Analyse ist Ecce Homo. In diesem Buch führt Nietzsche den Lesern die Genealogie seines Denkens und Lebens vor Augen und analysiert seine Werke als verschiedene, philosophische Etappen, durch die er ging. Er stellt hierbei seine Philosophie und sein Leben angesichts der sich jeweils selbstgestellten Aufgaben und der Erlebnisse dar, die sein Denken entscheidend prägten. Die philosophische und existentielle Tragweite der Aufgabe wird nach einer systematischen Analyse Nietzsches Gesamtwerks erschlossen, und zwar indem Nietzsches Philosophie vom Standpunkt der im Laufe seines Denken mehrmals rekurrierenden Frage nach dem Sinn des Lebens aus interpretiert wird.
Wichtigste Publikationen
• Conhecimento e vida como processo de transfiguração produtor de sentido: Sobre razão poética, arte e perspectivismo em Nietzsche. (Erkenntnis und Leben als sinnerzeugender Verklärungsprozess. Über dichtende Vernunft, Kunst und Perspektivismus bei Nietzsche.)In: Estudos Nietzsche (v. 5, n. 2), Curitiba, Jul./Dez. 2014, S. 215-256
• Die moralische Aufgabe der „guten Europäer“ und die „zukünftigen Europäer“. In: Nietzsches Perspektiven. Denken und Dichten in der Moderne. Hrsg. v. Dietzsch, Steffen / Terne, Claudia. De Gruyter (Berlin/Boston) 2014, S. 385-406.
• Nietzsches „dichtende Vernunft“. In: Nietzsches Wissenschaftsphilosophie/Nietzsches Philosophie of Science. Hrsg. v. Heit, Helmut / Abel, Günter / Brusotti, Marco. De Gruyter (Berlin/Boston) 2012, S. 225-237.
• Das Große Leben als Verklärungsprozess. In: Nietzsche – Macht – Größe. Hrsg. v. Caysa, Volker / Schwarzwald, Konstanze. De Gruyter (Berlin/Boston) 2012, S. 201-211.
Stipendiatin 2013: Corinna Schubert
Corinna Schubert studiert von 2003 bis 2009 Philosophie, Theaterwissenschaft und Italianistik an der Universität Leipzig und der Università degli Studi di Bari/ Apulien. Nach einem Forschungsaufenthalt in Turin am Centro Studi del Teatro Stabile di Torino schreibt sie ihre Magisterarbeit über den Intellektuellen und „enfant terrible“ des italienischen Theaters Carmelo Bene.
Ihre Interessen liegen im Bereich der praktischen Philosophie, der Philosophie der deutschen und französischen Neuzeit, der Philosophie des Leibes und der Groteske, sowie der Theater- und Schauspielergeschichtsforschung.
Von Oktober 2009 bis September 2010 arbeitet sie als Theaterpädagogin am soziokulturellen Zentrum „Die Villa“ in Leipzig. Danach ist sie als selbständige Artistik-Lehrerin u.a. für den „Artistik Schulprojekt e.V.“ an Grundschulen und Gymnasien tätig. Gleichzeitig ist sie freiberufliche Redakteurin bei „Nietzsche-Online“ im Verlag Walter de Gruyter.
Im Januar 2012 wird sie zum Promotionsstudium an der Freien Universität Berlin zugelassen, wo sie von Prof. Dr. Claus Zittel betreut wird. Seit Oktober 2013 ist sie Promotionsstipendiatin des Graduiertenkollegs „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung“ an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg.
Ziel des Promotionsprojekts ist es, das Denken Nietzsches als eine Philosophie der Masken und ein Philosophieren in Masken zu entwickeln. Es thematisiert insofern Nietzsches inhaltliche Abkehr von identitätsphilosophischen und ontologischen Fragestellungen im Namen eines am Übergang von Rollen orientierten Maskengebrauchs und zeigt den performativen Vollzug dieses Denkens in den schriftsprachlich verfassten, textuellen Gesten der Maskerade, des Spiels mit Rollenfiguren und des Umgangs mit Formen der Re- und Depersonalisierung.
Publikationen
• Ein gefährliches Hinüber. Von Seiltänzern und Possenreißern. In: Reschke, Renate (Hg.): Nietzscheforschung, Band 18. Akademie Verlag, 2011, S. 191 – 200.
• „Der Autor hat den Mund zu halten (…)“ Nietzsche-Interpretation zwischen Biographismus und Interaktion. In: Reschke, Renate (Hg.): Nietzscheforschung, Band 19. Akademie Verlag, 2012, S. 279 – 288.
• „Wanderer, wer bist du?“ – Überlegungen zu Maske und Dialog, Figur und dem Vornehmen in JGB 278. In: Born, Marcus A.; Pichler, Axel (Hg.): Texturen des Denkens. Nietzsches Inszenierung der Philosophie in „Jenseits von Gut und Böse“. De Gruyter, 2013, S. 279 – 304.
„Wo hört das Ich auf?“– Überlegungen zum Zerfallsprozess des Subjekts. In: Benne, Christian; Müller, Enrico (Hg.): Ohnmacht des Subjekts. Macht der Persönlichkeit. Schwabe-Verlag (im Publikationsvorgang).
Stipendiatin 2012: Jing Huang
Geboren in Sichuan (China); Studium der chinesischen Literatur in Beijing, Studienabschluss MA mit der Arbeit über „Die wechselnden Interpretationen von Nietzsche in China nach 1990“ (2007). Von Juni bis Juli 2010, von Juni bis Juli 2012 als Visiting Researcher an der University of Notre Dame (Indiana, USA). Studienschwerpunkte waren die Transformationsprobleme zwischen dem deutschen klassischen Denken (vor allem Kant, Schiller, Hegel, Goethe und Nietzsche) und dem Bewusstsein des modernen China, die Spannung der klassischen Philologie und Philosophie im Denken Nietzsches und die Philosophie des Tragischen.
Seit 2010 unter diesen Gesichtspunkten Promotion an der Freien Universität Berlin über Nietzsches Tragödientheorie im Kontext der aristotelischen Poetik. Nietzsches Tragödientheorie wird dabei in enge Relation zur Poetik gesetzt: Das Entwicklungsparadigma der Tragödie und sein Verständnis ihrer Elemente gehen einerseits hervor aus der Poetik sowie den entsprechenden Forschungen der Philologen. Andererseits entwickelt er von einer diametralen Position aus seinen eigenen Entwurf zur Tragödie. Es soll sich in dieser Arbeit anhand der beispielhaften Untersuchung Nietzsches- der Deutung der Katharsis, seiner Kritik am Lesedrama und seine Konzeption der Schuld u. ä.- zeigen, inwiefern Nietzsche sich gegen Aristoteles’ deskriptive und normative Bestimmungen der Tragödie wendet. Zugleich soll die Frage beantwortet werden, welche philologischen Grundlagen und philosophischen Motive Nietzsches Kritiken an der aristotelischen Poetik implizieren. Damit sollen auch Beiträge sowohl zu den aktuellen Debatten der gegenwärtig in der Tragödienkritik eine Renaissance erfahrenden Performanceforschung als auch zur Emotionsforschung geleistet werden. Es geht also im Wesentlichen auch darum, nach der Aktualität der Position Nietzsches zu fragen.
Stipendiat 2011: Dennis Peterzelka
Dennis Peterzelka studierte in Tübingen und an der Hong Kong University Philosophie, Volkswirtschaftslehre und Rhetorik. Dabei war er Tutor, Hilfswissenschaftler und sowohl in der Philosophie wie auch in der Volkswirtschaftslehre am Seminar beschäftigt. Als Student wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als Stipendiat des Studienkollegs am Forum Scientiarum, wo er zu „Virtualität und Kognition“ forschte. Seine philosophischen Interessenschwerpunkte liegen in der Argumentationstheorie, der praktischen Philosophie sowie der Epistemologie und der Philosophy of Mind. Seit seinem erfolgreichen Studienabschluss in 2010 promoviert er bei Prof. Dr. Dres. h. c. Manfred Frank und PD. Dr. Wolfgang M. Schröder. Dabei plädiert er für eine Neuinterpretation von Nietzsches Wiederkunftsdoktrin sowie dessen amor fati – ein Themenkomplex, für den er bereits als Student mit verschiedenen Vorträgen und Veröffentlichungen eintrat und dem er sich in seiner Dissertation nun in einen größeren Zusammenhang eingebettet widmet.